Hallo lieber Leser!

Mein Name ist Nadine, ich bin 21 Jahre und werde ab August 2012 meinen Freiwilligendienst in Juigalpa, Nicaragua machen. Dort war ich bereits im Oktober 2011 mit dem Kindermissionswerk-Die Sternsinger dank einer Multiplikatorenreise in Zusammenarbeit mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Mainz. Damals waren wir zwar nur 10 Tage dort, aber es waren einfach tolle Tage.
Nun ist das Kindermissionswerk meine Entsendeorganisation jedoch wird der Dienst auch von weltwärts gefördert. Im folgenden Blog werde ich versuchen so oft es geht über meine Erfahrungen zu berichten.

Donnerstag, 8. August 2013

Danke für alles!

Meine Zeit in Nicaragua ist nun schon fast vorüber,6 Tage bleiben mir noch und dann geht es endlich/leider heim.
Viele Dinge werde ich hier vermissen, meine super tolle Großfamilie, meine Nichten und Neffen, meine Kinder im Centro, mein eigenes zu Hause, Queso fritto und Flor de Caña, die Gelassenheit, das Chaos und die Möglichkeit mich selbst im Projekt einzubringen und aktiv mit zu gestalten.
Dank meiner Chefin hatte ich ein tolles Jahr voller Arbeit, Herausforderungen, Prüfungen, Streß, Spaß und Chaos im Centro, dass ich nie im Leben vergessen werde. Tolle Kollegen, tolle Kinder, die hoffentlich etwas in dem Jahr gelernt haben. Und ich habe einfach eine unglaublich tolle, hilfsbereite Familie hier. Morgen ist dann meine Abschiedsfeier mit den Kindern, davon gibt es dann später Fotos, und am Samstag kommt schon meine Nachfolgerin Susanne. Somit sind meine Tage auch bis zum Schluss voll verplant. Dienstagabend heißt es dann für mich endgültig für mind. 1 Jahr Abschied zu nehmen von meinem Leben hier.

Doch neue Herausforderungen erwarten mich dann auch in Deutschland, mein Freund ist nun schon seit knapp einer Woche dort und bereitet sich auf seinen Freiwilligendienst in Deutschland vor. Den macht in einer KiTa bei mir in der Pfarrei. Somit wird es mir sicher nicht langweilig werden, denn er muss jetzt erstmal deutsch lernen und vorallem das ganze, durchorganisierte Zusammenleben in Deutschland.

Sonntag, 21. Juli 2013

Endspurt

Nachdem ich die letzen 2 Wochen mehr krank als gesund war, war ich die meiste Zeit zu Hause und nicht auf der Arbeit. Dennoch hat sich einiges getan.

Bauarbeiten 3

Die Bauarbeiten schreiten voran im Zentrum, mittlerweile sind die Mauern schon fast fertig und dann fehlt nur noch das Dach. Wenn ich Glück habe, wird alles noch vor meiner Abreise fertig sein, dann könnte ich die Einweihung noch mit erleben, was ich super fände.
Die Zeit rennt...

Solangsam geht der Countdown los, in 12 Tagen wird mein Freund nach Deutschland fliegen um dort dann ein FSJ zu absolvieren, für mich gehts in ca 3,5 Wochen dann auch endlich nach Deutschland. Solangsam freue ich mich auch richtig wieder drauf. Endlich meine Familie wieder zu sehen. Auch wenn ich im Gegenzug dann wiederrum meine Nica-Familie sehr vermissen werde. Vorallem meine kleine Lieblingsnichte.
Aber ich denke, dass ich sicher nicht zum letzten Mal in Nicaragua bin.

Dienstag, 9. Juli 2013

Bauarbeiten II

Doch wie im vorherigen Artikel schon erwähnt, sind das nicht die einzigen Dinge die gerade im Centro passieren. Denn seit ein paar Tagen sind Bauarbeiter da, die 2 Klassenräume anbauen! Damit hätte dann endlich jede Gruppe seinen Raum, selbst wenn wir in einem dann wie geplant unseren Schreibwarenladen etablieren, könnte eine Gruppe dann alleine im Großenraum unterricht haben. Mich freut es zumindest sehr, denn das zeigt, dass sich unsere Mühen gelohnt haben.
Sollten dann alle Bauarbeiten fertig sein, wird sogar das ganze Centro neu gestrichen, was durch den Anbau mehr als notwendig ist, doch auch am alten Teil ist es notwendig, da die Farbe mittlerweile von der Wand abbröckelt. Somit hat sich zumindest in meinem Jahr hier ziemlich viel verändert. Neue Klassenräume, Anbau, neue Farbe, neue Stühle, vieles wurde getan doch leider fehlt noch vieles. Das Projekt für die nächsten Jahre wird sein, einen Schreibwarenladen aufzubauen.



Bauarbeiten I

Vieles verändert sich gerade im Centro, los gingen die großen Umbauarbeiten schon anfang Juni, mit der 72-h Aktion und dem anlegen eines Gartens.
Hierfür rückten einige Eltern an um Platz zu schaffen, Bäume zu fällen und aufzuräumen, am nächsten Tag pflanzten dann die Kinder einige Samen. Aufgrund des Regens konnte leider nicht alles gepflanzt werden.

 So sah das Gelände vorher aus.

 Auch ein Baum musste gefällt werden. 

Alles in allem war es ein super Tag mit den Eltern, mir hat es zumindest super viel Spaß gemacht mit allen zusammen zu arbeiten und ich glaube den Eltern hat es auch sehr, sehr gut gefallen.



Donnerstag, 13. Juni 2013

Viel zu tun!

Wie ihr, meine fleißigen Leser gemerkt hab, habe ich schon ewig nichts mehr von mir hören lassen. Das hat viele Gründe, denn hier hat sich einiges verändert.



Leider musste uns meine Lieblingskollegin Tania verlassen, denn sie hat ein Job im Ministerio de Educacion bekommen und verständlicherweise auch angenommen. Daher war dann für mich erstmal 2 Tage voller Streß, denn da sie nicht mehr da war, war ich morgens mit 10-15 pupertierenden Kindern allein. -Was ein Spaß! =/
Zum Glück wurde aber schnell Ersatz gefunden, jedoch musste der erstmal eingearbeitet werden. Da ich die Person mit der längsten Zeit im Centro bin, fällt dies zu meinen Aufgaben, inkl. vieler neuer Kleinigkeiten, Quittungen ausstellen wenn meine Chefin nicht da ist, Sachen verkaufen, mit Eltern reden. Denn meine sogar 2 neuen Kolleginnen kennen die Eltern nicht, die Vorgeschichten usw. und irgendwie reden die Eltern lieber mit mir. Daher war ich abends irgendwie viel müder. Auch ist meine Gruppe der Erstklässler auf konstante 5 Kinder gewachsen. Die jeden Tag kommen und für die ich jeden Morgen individuell die Nachhilfe vorbereiten kann. Denn die Leistungsspanne ist ziemlich groß, von einem Schüler der nicht mal die Vokale erkennt bis zu einem, der schon fast fließend lesen kann. Wohlbemerkt, alle sind gleich alt.

Auch ansonsten stand viel an, Planung für den Tag des Kindes, 72-h Aktion ( mehr dazu im nächsten Artikel) und da gerade letzteres meine Idee war, lag bei mir auch die Verantwortung. Generell habe ich viel Glück, dass Maria-Teresa mir viel Freiraum und Verantwortung abgibt. Was mich natürlich sehr freut, denn dadurch wirds auch wenigstens nicht langweilig auf der Arbeit.

Fiestas Patronales/ Fest zu Ehren der Heiligen Luz

Am vergangenen Donnerstag, dem 9.5 war ich in der Nachbargemeinde La Libertad eingeladen, die Festivitäten zu Besuchen. Leider war am Donnerstag nur eine kurze Parade, sodass wir dann noch viel Zeit mit Elias Cousin und seiner Frau im Restaurant zu sitzen und einfach nur zu erzählen.






 Freitags ging es dann recht früh morgens los, mit der Prozession, um die Jungfrau in der Kirche am anderen Ende des Ortes abzuholen und dann in die Kathedrale zu bringen. Begleitet wurde die Prozession von Musikgruppen und verkleideten Tänzern
Die Prozession dauerte ca. 8h, wobei wir "nur" 5h davon mitgelaufen sind. Eigentlich konnte man es auch gut mit einem Karnevalumzug vergleichen, denn alle tanzten, tranken Bier, und spritzen mit Wasserbomben umher. Doch trotz der Erfrischung bekam ich irgendwann Kopfschmerzen, was eigentlich auch kein Wunder ist, wenn man überlegt, dass wir von 9-14.00 mit der Prozession gelaufen sind. Alles in allem, war es aber trotzdem eine tolle Erfahrung.


















Mittwoch, 1. Mai 2013

Alles beim alten

Viele von euch werden sich wundern, warum ich schon lange nichts mehr geschrieben habe. Das hat mehrere Gründe :

1. im April war mein kleiner Bruder zu Besuch und wir waren etwas unterwegs und da ist dann auch leider viel Arbeit liegen geblieben, vorallem leider viel Wäsche zu waschen, ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mir eine Waschmaschine wünsche, hier muss ich nämlich mit der Hand waschen. Ich könnte mir natürlich auch eine Frau dafür suchen und bezahlen, jedoch möchte ich niemanden in meinem Haus um Klatsch und Tratsch zu vermeiden. Außerdem wissen die Leute im viertel nicht, dass ich einen Freund habe, und da ich einige Fotos habe, würden sie es dann rausfinden, also bleibt mir nichts anderes übrig als die nächsten 3 Monate weiterhin mit der Hand zu waschen.

2. Desweiteren habe ich hier zur zeit super viel Arbeit. Mit dem neuen Schuljahr im Januar hatte ich ja die Gruppe der 1. Klässler und der Spezialfälle übernommen. Spezialfälle sind Kinder die in der 2./3. klasse noch nicht lesen und rechnen können. Daher ist meine Arbeit ganz schön stressig, denn in 2 Stunden die Hausaufgabe zu machen und dann noch den Schulstoff von ein oder zwei verpassten Jahren nach zu holen, ist ganz schön anstrengend. Auch da das Wetter hier immer toll ist, immer warm, immer Sonnenschein, schafft mich manchmal ganz schön. Bis vor einem Monat hatte ich wenigstens morgens nicht viel zu tun, jetzt kommen aber auch noch 2 Sonderschüler  zu uns. Da die beiden lernschwächen haben, brauchen sie mehr Aufmerksamkeit und mehrere verschiedene Methoden um etwas zu lernen.

3. Nicht nur auf der Arbeit ist mehr zu tun, sondern auch sonst. So war ich nun schon 2 mal Baseball gucken und das heimisch Team anfeuern, und solangsam verstehe ich nun auch endlich dieses Spiel.am vergangenen Wochenende  war ich bei der Tante eines Freundes mit dessen Familie, was super lustig war, denn die Familie hat mich und meinen Freund super aufgenommen, ich hab mich nicht schlecht gefühlt, denn die Familie hat ein bisschen Geld. Was man dann leider auch an unserem Flor de Caña Konsum gemerkt hat. Aber natürlich war das eigentlich nur die Schuld der Tanten, denn die haben mein Glas immer aufgefüllt, leider haben die Tanten selber recht schnell getrunken, sodass es ein wirklich amüsanter Abend war.

So das war's nun mal wieder von meiner Seite, mir verbleiben nur noch 3 Monate hier, dann geht's schon wieder nach Deutschland. Wie schnell die Zeit doch rumgeht.

Freitag, 29. März 2013

Zwischenseminar

Im März hatte ich das Vergnügen eine Woche in der Hauptstadt Nicaraguas mit anderen Freiwilligen zu verbringen. In meiner Seminargruppe waren wir 23 Freiwillige, 2 sogar aus Costa Rica und 4 Teamer. Das Programm war recht entspannend, für Seminar und Kurserfahrene teilweise auch etwas öde. Denn natürlich spielt man immer die selben Kennenlernspiele, die gleichen Methoden nur halt mit anderen Themen. Am interessantesten für mich waren die Themen welche Beziehungen/Freundschaften habe ich hier in Nicaragua, und welche Erwartungen hatte ich, habe ich im Bezug zu meinem Dienst.
Gerade bei den Freundschaftsfragen, war ich richtig froh, dass ich doch sehr auf mich allein gestellt bin und nicht wie andere mit vielen Freiwilligen zusammen arbeiten muss. Denn wir hatten 8 Freiwillige die in der selben kleinen Stadt wohnen, zwar in unterschiedlichen Bereichen arbeiten, aber doch die ganze Zeit zusammen hängen, und daher nicht wirklich das Nica-Leben leben oder auch Nicafreundschaften. Und durch das alleine Leben, hatte ich nun auch viel besser die Möglichkeit mal zur Ruhe zu kommen und mehrer Gänge zurückzuschalten, von meinem streßigen Leben in Deutschland zu einem sehr entspannten ruhigen Leben in Nicaragua.
Gerade meine Veränderungen zu meinem Leben vorher fielen mir sehr auf während des Seminars, ich hab keine Hobbys mehr ( was ich auch gar nicht schlimm finde) ich bin sehr oft zu Hause, bin oft am putzen ( jeden 2. Tag wegen des ganzen Staubs) und mir macht es Spaß zu kochen! Ganz anders als vorher, ich bin gespannt wie mein Leben dann wieder in Deutschland wird.

Fotos habe ich leider keine vom Seminar, da ich meine Kamera vergessen hatte...

Donnerstag, 28. März 2013

Feliz, Feliz, Feliz

Nicht nur meine Kollegin Lena in Mexico ist sehr glücklich, ich bin es hier auch in Nicaragua. Seit nun etwas mehr als 2 Monaten wohne ich nicht mehr in meiner Gastfamilie und ich habe es bisher noch nicht bereut, ausgezogen zu sein. Ich genieße die Freiheiten Freunde einzuladen, selber zu kochen und machen zu können was ich will. Durch meinen Auszug habe ich nun auch ein noch viel engeres Verhältnis zu der Familie meines Freundes bekommen, die zu einer richtig tollen Ersatz-Gastfamilie geworden sind und sich immer um mich kümmern und mir helfen, egal um was es geht. Auch bin ich nun fester Teil der Familiensonntage geworden, hab meinen festen Sitzplatz und wenn ich nicht jeden 2. Tag vorbei komme, machen sich alle Sorgen um mich, richtig, richtig toll einfach.



Auf der Arbeit läuft es auch super, dank einer kleinen Spende aus meiner Pfarrei haben wir uns 20 neue Stühle kaufen können, damit nun jedes Kind einen Platz hat. Denn vorher hatten wir nicht genug Stühle für die kleinen gehabt. Desweiteren wurde mit Hilfe meiner Mama und des tollen Kindersachenbasarteams aus Büdesheim das Bad gefließt und gerade suchen wir noch jemand, der uns das Centro in Zimmer aufteilt, also Trennwände baut. Da es hier keine Spanplatten, Plexiglas usw gibt, ist das bei so einem großen Raum nicht einfach und nicht billig, aber umso glücklicher war meine Chefin, als sie hörte, dass sie ihre Pläne realisieren kann. Die Trennwände sind deshalb wichtig, weil gerade 50 Kinder in 4 Gruppen in einem Raum sitzen und gerade meine Küken sich nicht konzentrieren können und jedes Mal aufschauen und gucken was in anderen Gruppen passiert. Dementsprechend länger dauert es bis Hausaufgaben erledigt sind, und wir mit der eigentlichen Nachhilfe beginnen können.
Auch ansonsten läuft auf der Arbeit alles soweit ganz gut, klar es gibt viel zu tun und viel zu machen, aber ich liebe meine Arbeit und will gar nicht daran denken, dass ich in knapp 4 Monaten schon wieder nach Deutschland fliege. Denn nun bin ich irgendwie angekommen, auch dort wo ich wohne, kennen mich nun meine Nachbarn, wenn ich Lust habe, kann ich einfach bei meiner Vermieterin vorbei schauen und mal eine Runde mit ihr quatschen, so viele Dinge, die einfach vorher nicht möglich waren.






Samstag, 2. März 2013

Die Zeit rennt..

6 Monate sind schon rum, wow! Wie schnell die Zeit rumgeht. Mittlerweile wohne ich nun schon einen Monat nicht mehr in der Gastfamilie.
Für mich war es die absolut richtige Entscheidung. Ich kenne meine Nachbarn, ich lerne die Eltern meiner Kinder kennen, da sie entweder kleine Läden haben oder ich sie einfach auf der Straße treffe. Denn in so ziemlich jedem Haus in meiner Straße wohnt ein Kind, dass ins Centro kommt. Daher fühle ich mich auch sicherer wie in meiner Gastfamilie, denn dort in der Straße kannte ich keinen.
Auch mit dem Essen hat sich viel geändert, ich esse viel mehr Nicaraguanische Sachen, kaufe frische Säfte bei den Nachbarn als vorher.
Desweiteren kann ich nun auch endlich in die Disco gehen, was ich dann mit meinen Freunden gleich ausgenutzt habe. Natürlich haben die mich auch heimgebracht und geguckt, dass mir nichts passiert. Vorsichtig bin ich nämlich hier immer noch sehr.


Auf der Arbeit ist es immer noch sehr streßig. Da auch einfach Personal fehlt. Morgens sind wir nur zu 2 und 15 Kinder, die leider nicht so einfach sind und gravierende Probleme bei der Rechtschreibung haben. 15 Fehler in 3 kurzen Sätzen ist hier normal. Nachmittags sind es 50 Kinder und 3 Gruppen. Auch nicht besser, denn die kleinen können nicht still sitzen, lassen sich schnell ablenken usw. und haben natürlich auch Schwierigkeiten beim lesen, rechnen. Momentan bin ich daher sehr müde abends, da so eine Gruppe von 15-20 Kindern echt streßig ist. Ich hoffe einfach, dass wir bald mehr Personal bekommen. Doch nun auch zu den schönen Dingen:


Die letzte Woche hatte ich dann auch Besuch aus Deutschland. 2 Freunde aus der Pfarrei waren da, der eine ist mit dem Motorrad in Argentinien gestartet und fährt bis Alaska, der 2. sein Bruder ist nur auf der Strecke Panama -Mexico mit dabei. Ich muss sagen, es war echt cool Deutschen Besuch zu haben auch wenn in 2 Wochen mein Bruder schon kommt.
Dank meiner Chefin hatte ich dann auch einen Tag frei und konnte dann ins Schwimmbad fahren unter der Woche. Am Wochenende ist das Schwimmbad so voll, da will man dann gar nicht dahin.
 Wir waren dagegen an dem Tag die einzigen =)




Montag, 18. Februar 2013

Mein Geburtstag

Auch wenn mein Geburtstag schon einen Monat her ist, möchte ich euch hier trotzdem erzählen, wie ein typ. Nicaraguanischer Geburtstag hier abläuft. Wenn auch mit kleinen Ausnahmen.

Der Tag meines Geburtstages war gleichzeitig der erste Tag in meinem neuen zu Hause und somit unglaublich spannend, neu und aufregend, aber natürlich auch viel mehr Arbeit, denn nun musste ich mich um alles kümmern, das Haus weiter putzen, aufräumen. Zum Glück musste ich nur Coca Cola kaufen, auch wenn ich als BDKJlerin das eigentlich nicht tun sollte
Aber die andere Cola, die es hier gibt, schmeckt einfach nicht und ich glaube auch nicht, dass die fairer produziert wird. Doch nun weiter im Text. Pünktlich um 3 ( Weltwunder in Nicaragua)  war dann ein Teil meiner Familie und meine Kollegen da. Mit natürlich jeder Menge Essen und noch mehr Coca-Cola, etwas Deko, einer tollen Torte und natürlich einer Piñata. Alles in allem, was er einfach ein toller nachmittag. Auch wenn ich abends dann erstmal etwas Bauchschmerzen hatte, denn zum Abendessen gab es natürlich noch Enchilladas mit Salat...viel, viel Essen also..und typisch Nicaragua.




Donnerstag, 24. Januar 2013

Ein kleines Lebenszeichen

Eigentlich dachte ich zu Beginn des Jahres, man der Januar wird echt ruhig werden, doch dann kam alles anders. Ich bin nämlich im Laufe der vergangenen Woche umgezogen und wohne nun 2 min von meiner Arbeitsstelle entfernt. Hier fühle ich mich nun auch richtig wohl, denn zuletzt gab es ein paar Probleme in meiner Gastfamilie weil ich öfters eben mit Freunden abends weg war.  Hier kann ich nun ohne Probleme meine Freunde einladen und auch abends weggehen. Und nun auch mal länger wie 22.00 Uhr.
In meinem neuen zu Hause fühle ich mich nun rund um wohl, auch wenn ich nun alles alleine machen muss, Wäsche waschen, Putzen, Kochen...in der Gastfamilie waren ja Haushälterinnen.
Fotos gibt es noch keine, da einfach noch ein bisschen Leben und Farbe in meinem neuen zu Hause fehlt.  Auch werde ich nun nicht immer rund um die Uhr Internet haben, sondern nur 2-3x die Woche.

Auf der Arbeit ist auch einiges los, denn gerade ist die Anmeldephase fürs nächste Schuljahr und ich bin für die Matrikulation zuständig. Somit bekomme ich auch mal mehr Kontakt zu den Eltern, die ich bisher noch gar nicht kannte. Auch erfahre ich viel mehr über die Hintergründe der einzelnen Familien. Ich bin gespannt wie es auf der Arbeit im Februar laufen wird, denn zur Zeit sind nur meine Kollegin Tania und ich da für die Kinder und eben meine Chefin. Elias hat nun eine andere Arbeit und eine Stelle ist noch offen. Ich hoffe sehr, dass bald Ersatz gefunden wird, denn sonst wird die Arbeit sehr, sehr streßig mit dann 25 Kindern pro Gruppe. Aber mal sehen, ich hoffe einfach, dass alles Gut wird.

Freitag, 4. Januar 2013

Feliz Navidad- Mein Weihnachtsfest

 Schon Weihnachten, dabei fühlt es sich doch gar nicht so an.  Bei 30°C kam bei mir zumindest einfach keine Weihnachtsstimmung auf.  Generell war dieser Tag recht komisch, meine Gastmama hatte morgens um 4.00 das Haus verlassen um zu ihrem Vater zu fahren. Und ich war daher alleine im Haus, da unsere Haushälterin und mein Gastbruder mitfahren mussten. Also hatte ich erstmal tierisch Langeweile. Raus konnte ich nicht, da ich keinen Schlüssel hatte und die andere Haushälterin sollte erst später kommen.  Das war gar nicht gut, den somit bekam ich dann doch etwas Heimweh nach zu Hause, schlecht war es dann daher auch, mit der ganzen Familie zu skypen. Ich wusste natürlich schon vorher, dass ich sie dann alle noch mehr vermisse...aber natürlich hab ich es trotzdem gemacht. Der einzige Trost war dann für mich, dass ich mich auf einen tollen Abend mit der Familie meines Freundes freuen konnte. Um 18.00 war es dann endlich auch soweit und ich wurde abgeholt um mit seiner Familie in den Gottesdienst zu gehen. Leider gab es kein Krippenspiel dafür durfte man nachdem Gottesdienst die Jesus Figur küssen. Und ich war so ziemlich die einzige die das nicht machen wollte...aber irgendwie fand ich das leicht unhygienisch und heuchlerisch, mich einfach anzustellen ohne es wirklich zu wollen.  Nach dem Gottesdienst ging es dann nach Hause und es gab erstmal Fingerfood, dass richtige Essen gab es dann um Mitternacht. Hühnchen mit leckerer Soße und Reis, Tortillas, Käse, Brot und vieles mehr. Richtig lecker. Danach gabs dann auch Geschenke und eine Piñata. Am meisten hat mich gefreut, dass sogar die Mama meines Freundes ein Geschenk für mich hatte. Danach wurde gefeiert, bis dann leider die Polizei kam, denn an der Straßenecke prügelten sich zwei Gruppen und die eine floh, dann in Richtung unseres Hauses und wurde direkt davor dann festgenommen. Da waren dann alle recht aufgeregt, vorallem da mein Freund kurz vorher noch an der Straßenecke versucht hatte, alle auseinander zu bekommen und den Streit zu schlichten. Zum Glück ist er aber rechtzeitig dann abgehauen. Danach wurde dann aber ruhig weitergefeiert bis morgens um 4.



Dezember

Erst einmal tut es mir leid, dass ich schon fast einen Monat nichts mehr geschrieben habe aber es war viel los obwohl ich ja eigentlich Ferien habe. Daher hier nun in chronologischer Reihenfolge was so alles passiert ist.

Weihnachtsfeier: 

Natürlich hatten wir auch hier mit den Kollegen vom Centro und von der Caritas eine tolle Weihnachtsfeier und zum Glück habe ich eine tolle Gastmama, die es mir erlaubt hat, alle hier in unser Haus einzuladen und zu bekochen. 
Das Programm sah bei uns aus wie in Deutschland, leckeres Essen (nämlich Pizza und anschließend Pfannkuchen mit Nutella nach Mamas Rezept ;) ) und anschließend haben wir gewichtelt. Eigentlich finde ich wichteln ja echt super, aber hier hat es mich zu Verzweiflung gebracht. Denn hier sind die Läden a) nicht gut sortiert b) haben sie die Sachen nicht immer in allen Größen c) ich gebs zu, ich wollte das mein Geschenk perfekt ist, da es für meinen Lieblingskollege war. Also war ich vorher 2-3h in der Stadt am suchen, aber zum Glück haben die T-Shirts ihm gefallen. 
Leider endete der Abend nicht so super, denn nachdem alle sich auf den Heimweg gemacht hatten, wurde mein Kollege ca. 30m von meinem Haus überfallen und ihm wurde sein Geld und sein Handy gestohlen. Das ganze hat mich schon recht fertig gemacht, da es genau dort passiert ist, wo ich jeden Tag langlaufe und wo wir 1,5h vorher noch waren um an der Tankstelle Milch zu kaufen. 
Danach hatte ich das erste Mal seit dem ich hier bin, richtig Angst das Haus zu verlassen. Meine Gastmama ließ mich daher am Morgen von einem ihrer Mitarbeit ins Centro fahren, da sie merkte wie verunsichert ich war an die Hauptstraße zu laufen um mir ein Taxi zu suchen. Ich glaube mich hat es auch deshalb so mitgenommen, weil es quasi direkt vor meiner Tür war und er ist dann auch noch ein Nica..ich bin ja hier als Gringa ein viel begehrteres Ziel, weil die Leute denken, ich hätte jede Menge Geld. Nach 2-3 Tagen hatte sich die Angst dann wieder gelegt, jedoch bin ich nun viel vorsichtiger geworden.







Promocíon/ Abschlussfeier

Am 15.12 hatte ich dann die Ehre mit auf die Abschlussfeier meines Kollegen zu gehen. Er hatte sein Bachiller gemacht und kann nun zur Uni gehen.Der Tag fing daher schon um 5.30 an, da mir gesagt wurde, es ginge um 8.00 los. Da ich es ja hasse unpünktlich zu sein, war ich natürlich schon um 7.45 da. Noch VOR den Absolventen, denn ab 8.00 war erst der Einlass. Und es sollte erst um 9.30 losgehen. Das hatte mein Kollege aber verpeilt mir zu sagen. So durfte ich dann eine Stunde warten und fühlte mich als einzige Weiße sehr beobachtet, nicht beängstigend, sondern die Leute waren glaube ich einfach neugierig mit wem ich denn hier wohl mich verabredet hätte aus dem Abschlussjahrgang. 

Interessant war, dass vieles sehr amerikanisch wirkte mit Toga und Hut und mega viel Aufwand. Außerdem waren viele Absolventen schon recht alt und erschienen mit ihren Kindern oder Ehemännern. Traurig ist aber, dass nicht alle Absolventen da waren, da nicht jeder das Geld dafür hat, sich eine Toga zu kaufen, Fotograf mitzubezahlen usw. 

Während der ganzen Feier wurde viel Wert darauf gelegt mit allen und jedem andauernd Fotos zu machen ,dafür wurden sogar mehrer Fotografen angeheuert ( ich weiß gar nicht ob es das bei meiner Abifeier gab). Für mich war es zeitweise jedoch recht langweilig, weil es ewig dauerte jedem sein Zeugniss in die Hand zu drücken, genug Fotos zu machen und dann nicht zu vergessen die Reden der Lehrer, der Direktorin, eines Politikers...das finde ich ja schon in Deutschland nervig...aber durch meine Müdigkeit war es noch schlimmer. Nach 3,5h war das ganze dann zum Glück zu Ende und es ging zu meinem Kollegen nach Hause um gemütlich mit allen etwas zu Essen und zu trinken. 




Die Familie meines Kollegen








Und nein, die Kleine ist nur seine Nichte und nicht seine Tochter, nur damit keine falschen Spekulationen entstehen ;)











Schwimmbad =)


Endlich hatten wir auchmal Zeit gefunden ins Schwimmbad zu fahren. Die Frage war allerdings zu Anfangs wie kommen wir hin? Die Lösung war schnell gefunden, wir quetschten uns mit 6 Erwachsenen ohne den Fahrer mitzuzählen und 2 Kindern in ein Taxi. Nach 15min waren wir dann zum Glück am Ziel angelangt. Doch leider war das Schwimmbad recht klein und leider hatten alle Frauen Tops und Badehosen an, also nichts mit meinem tollen Vorhaben meinen neuen Bikini                        einzuweihen. Dank der KjG bin ich natürlich mit einer stylischen Badehose ausgestattet gewesen und konnte mich den Gegebenheiten anpassen. Auch die Männer schwimmen nur mit T-Shirts und mir wurde erklärt das es sich nicht gehört im Bikini schwimmen zu gehen, worauf ich dann erklärt habe, dass es in Deutschland genau umgekehrt ist und ich erstmal verwunderte Gesichter vor mir hatte. Auch wenn das Becken nur klein war und man nur bedingt drin schwimmen konnte war es dennoch super, vorallem mit den Kids war es lustig, auch wenn es der ganz kleinen Anfangs nicht so gefallen hat, da es für sie das erste Mal war, dass sie im Schwimmbad war. Auf dem Foto mit mir, war sie sogar das erste Mal überhaupt im Wasser. Typisch Nica gab es natürlich auch jede Menge zu Essen. Pommes, Hühnchen, Salat und natürlich Reis. Nachdem Essen hatte ich leider Pech und schnitt mir den Zeh auf, leider so tief, dass es mega zu bluten begann und ich nicht mehr ins Wasser konnte, doch da ich Karten dabei hatte, und nie alle im Wasser waren, vertrieb ich mir die Zeit mit MauMau. Alles in allem war es ein echt tolller Tag und ich kam zwar müde und mit einem kaputten Zeh nach Hause aber es war trotzdem super!

Hochzeit!

Als ich die Einladung zur Hochzeit bekam, muss ich gestehen, fühlte ich mich mega happy so nachdem Motto: Nadine, hier ist dein Foto :D Also hieß es für mich wieder Geschenke suchen :D Das ausdrücklich Geschirr gewünscht wurde, war natürlich nicht einfacher für mich, dank meiner Kollegin, fand ich dann aber ein hübsche Gläser.
Die Hochzeit verlief dann recht unspektakulär, natürlich fing sie später an, als auf der Einladung stand ( Pünktlichkeit wäre ja schon untypisch, außerdem fehlten noch die Gäste und die Braut zu dem Zeitpunkt )


Als es dann losging,  gab es einen ruhigen Gottesdienst. Eine Sache die neu für mich war, war das dem Paar ein riesiger Rosenkranz umgelegt wurde, als Symbol dafür, dass sie verbunden sind. Auch dürfen Trauzeugen nur Personen werden die verheiratet sind, weshalb es dann die jeweiligen Eltern des Brautpaares waren. Nach der Kirche ging es dann weiter zum dem gemieteten Saal wo es Essen geben sollte und die Party sein sollte. Schade für die Stimmung war, dass es ewig kein Essen gab ca 2h haben wir gewartet und auch nichts zu drinken oder so, noch nicht mal mehr ein Wasser. Auch waren die meisten Gäste nicht so tanzfreudig, sodass  ich meistens nur mit ein paar Freundinnen auf der Tanzfläche war. Da tat mir das Brautpaar dann richtig leid, dass einfach keine gute Stimmung aufkommen wollte. Um 21.00 machten wir uns daher dann alle ermüdet vom Tanzen schon auf den Heimweg.